Culture / Management - Single View
Theater St. Gallen
Contact: | Werner Signer, Geschäftsführender Direktor |
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Tel.: | +41-71-242 05 05 |
E-Mail: | info@theatersg.ch |
Web: | http://www.theatersg.ch/index.asp |
"Das Theater St.Gallen kann als ältestes
bespieltes Berufstheater der Schweiz und einziges
Dreispartentheater der Region Ostschweiz/Bodensee auf eine
lange Tradition zurückblicken: Bereits im Mittelalter angeregt
durch die Mönche Tutilo und Notker entstand in St.Gallen ein
Laien-Theater. Doch in einem generell theaterfeindlichen Milieu
& die Kirche stand dem Theater eher ablehnend gegenüber
& brach diese Theaterarbeit wieder ab, und noch zu Beginn
des 19. Jahrhunderts galten Theater und Schauspiel als
Gefährdung von Sitte und Moral. Vergebens bat im September 1801
die Theatergruppe «Deutsche Löhlein'sche Theatergesellschafte»
die hiesige Stadtbehörde um eine Spielerlaubnis. Sie musste ihr
harmloses Bühnenstück «Die edle Lüge» von August von Kotzebue
in einer Bretterbude in St.Fiden aufführen. Später wies die
Kantonsregierung dem Schauspielleiter Löhlein und seiner Truppe
dann doch noch die Fürstäbtliche Kloster-Remise ausserhalb der
städtischen Grenzen als Theaterlokal zu.
Am 14. Oktober 1801 fand in dem einfach ausgestatteten Raum die
Premiere des ersten St.Galler Theaters statt, wiederum mit
einem Stück des damaligen Erfolgsautors Kotzebue: «Die silberne
Hochzeit oder das Glück des zufriedenen Landmanns». Von 1801
bis 1856 diente die Remise zwischen Karls- und Spisertor als
Theatergebäude. Dem erst 1795 noch unter Abt Beda erstellten
Bau wurde anfangs des 19. Jahrhunderts ein kleines Häuschen
angebaut, in dem die Billettkasse und ein kleiner
Erfrischungsraum eingerichtet wurden.
1805 gründete der erste Landammann des neuen Kantons St.Gallen,
Karl Müller-Friedberg, die «Theater-Actionnairs-Gesellschaft».
Mit dieser Akionärs-Gesellschaft schuf er die Grundlage für das
erste schweizerische Berufstheater mit Dreispartenangebot auf
privater Basis und stand ihr bis 1831, dem Jahr seines
politischen Rückzugs, vor.
Im Jahre 1850 wurde der Architekt Johann Christoph Kunkler, der
schon die Erneuerungsarbeiten an der Sankt-Laurenzen-Kirche
beaufsichtigte, beauftragt, sich nach einem geeigneten Bauplatz
umzusehen. Die Wahl fiel auf das Areal des einstigen
Klostergartens von St.Katharinen und des dortigen alten
Zeughauses, dem heutigen Bohl. 1857 konnte das Theater in den
Kunkler-Neubau am Bohl ziehen, der am 5. November mit Mozarts
«Don Giovanni» festlich eröffnet wurde. Genau 111 Jahre waren
in diesem Gebäude die Produktionen des Stadttheaters zu sehen,
bis dann im Januar 1968 der Vorhang nach Millöckers «Der
Bettelstudent» zum letzten Mal fiel. Der Kunkler-Bau wurde im
Jahre 1971 abgerissen.
Am 15. März 1968 wurde das neue Theater des Zürcher Architekten
Claude Paillard mit Ludwig van Beethovens «Fidelio» eröffnet.
In diesem Gebäude finden auch heute die Vorstellungen des
Theaters St.Gallen statt."
Quelle: Theater St. Gallen