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Die timuridischen Bauwerke

Die Bauwerke, die aus dieser Zeit erhalten geblieben sind, zeigen eine hervorragende Dekoration, die durch die Miniaturen der "Herat-Schule" ergänzt wurden. Die meisten Objekte sind mit glasierten Ziegeln von helleren und dunkleren Blautönen bedeckt. Vielfältige Motive wie Bäume, Blüten, Knospen, Blumen und Inschriften in verschiedenen Farben schmücken die in Felder aufgeteilte Flächen.

Bei dem Musalla-Kompex sehen wir die Arabesken in Weiß gezeichnet, während die darin enthaltenen Mosaikflächen pupurrote, grüne und gelbe Striche aufweisen. Die prachtvollen polychromen Ausschmückungen der Architektur lassen den besonderen Stil von Herat erkennen, der mit dem von Transoxanien und Khorasans verwandt ist und zur zweiten Periode des timuridischen Stils gerechnet wird.

Abb. 39: Herat, 15. Jh., Detailaufnahme des Minaretts von Sultan Hussein Baiqara (Foto: M. R. Nicod)
Abb. 39: Herat, 15. Jh., Detailaufnahme des Minaretts von Sultan Hussein Baiqara (Foto: M. R. Nicod)
Die historischen Bauwerke sind so zahlreich, daß sie hier nicht alle aufgeführt werden können. Zu den wichtigsten Denkmälern zählen das Heiligtum von Khwaja Abdullah Ansari in Gazargah, der Musalla-Komplex, die Zitadelle, das Grabmal von Jami, die Mausoleen von Gauhar Schad, Muhammad Khan sowie Schaikh Ahmad und schließlich die große Feitagsmoschee, die neben der Moschee von Mazar-i Scharif - wo der vierte Kalif Ali begraben sein soll - das eindrucksvollste Denkmal islamischer Architektur ist (Abb. 38-41).
Abb. 40: Herat, 15. Jh. Die große Freitagsmoschee, die immer wieder restauriert worden ist (Foto: H. W. Mohm)
Abb. 40: Herat, 15. Jh. Die große Freitagsmoschee, die immer wieder restauriert worden ist (Foto: H. W. Mohm)
Abb. 41: Mazar-i Scharif. Die große Freitagsmoschee, wo sich nach der Überlieferung das Grabmal des vierten Kalifen Ali befindet. Foto: G. Djelani Davary
Abb. 41: Mazar-i Scharif. Die große Freitagsmoschee, wo sich nach der Überlieferung das Grabmal des vierten Kalifen Ali befindet. Foto: G. Djelani Davary

In Herat und Umgebung stehen außerdem zahlreiche Klöster (khaniqah) und Kenotaphen, von denen bisher nur ein Teil untersucht worden ist. Da die Provinz Herat während des Krieges heftig umkämpft wurde, sind einige Denkmäler stark oder zum Teil beschädigt.

Timuridische Bauwerke gibt es auch noch in Balkh und Ghazni. Zu den bekanntesten zählen in Balkh die Mausoleen von Abu Nasr Parsa, Baba Ruschnai, Mir-i Ruzadar und von Khwaja Akasche sowie in Ghazni diejenigen von Abdur Razzaq b. Ulugh Beg und von Schah-i Schahid.

Quelle: G. Djelani Davary, ibid., S. 75