Baktrischer Kosmetikflakon - Afghanistan, 2. Hälfte 3. Jt. v. Chr.
Figürlich verzierter baktrischer Flakon aus Bronze, 8,5 cm h, 9 cm breit, gereinigt, mit Resten malachitfarbener Patina. Afghanistan, 2. Hälfte 3. Jt. v. Chr.
Das kleine Gefäß besitzt einen kugelförmigen Körper mit Rundboden, einen langen zylindrischen Hals und eine ausgestellte Randlippe. Auf der Schulter sind drei Ziegenprotome angegossen.
Kosmetikflakons aus Bronze, gelegentlich auch aus Stein oder Keramik, gehören zu den charakteristischen Grabbeigaben der bronzezeitlichen baktrischen Hochkultur. In ihnen befanden sich Kosmetika (Öl, Wachs, Farben, Parfüm), die mittels eines zugehörigen Spatels oder einer Nadel entnommen werden konnten. Während die zugehörigen Nadeln und Spatel immer einen verzierten Kopf in zoomorpher, geometrischer oder floraler Form besaßen, sind die Flakons überwiegend unverziert. Besonders schöne Exemplare können jedoch eine eingravierte Schulterverzierung oder aber, wie im vorliegenden Fall, einen angegossenen zoomorphen Dekor aufweisen. Dabei handelt es sich überwiegend um Köpfe von Huftieren, gelegentlich auch von Schlangen.
© Dr. Sylvia Winkelmann Halle 25. 2. 2007