Die Kunstgeschichte Afghanistans IV a
Das "kuschanische Pantheon"
Die gräko-buddhistische Schule von Gandhara
Infolge der religiösen Toleranz entstand ine neue synkretistische Kunstrichtung, in der sich verschiedene Stile mischten. Die bekannteste Kunstrichtung, die unter dem Einfluß der gräko-baktrichen Schule stand, war die gräko-buddhistische Schule von Gandhara.
Die wichtigsten Schöpfungen dieses Stils sind Skulpturen und Reiefs aus grünem Schiefer, die kurz nach der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. entstanden. Das besondere Merkmal, das diese Schule von den anderen vor und um diese Zeit existierenden unterschied und dadurch eine Wende signalisierte, war das Auftreten des Buddha-Bildes. Bis dahin hatte es keine Schule buddhistischer Kunst, die im indischen Raum beheimatet war, gewagt, die geheiligte Person Buddhas bildlich darzustellen (Abb. 5-15)
Quelle: G. Djelani Davary, ibid., S. 41-42