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Deutsches Symphonie Orchester

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin und die Medien

 

In den knapp 60 Jahren, in denen das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin besteht, hat sich die Medienwelt und mit ihr die Vermittlung und Verbreitung von Musik revolutioniert. Als das Orchester im November 1946, vom Rundfunk im amerikanischen Sektor Berlins ins Leben gerufen, als RIAS-Symphonie-Orchester seine Arbeit aufnahm, entwickelte sich der Rundfunk zum wichtigsten Massenmedium. Fernsehprogramme gab es noch nicht, für Tonträger, vor allem Langspielplatten, hatte man die Preise von Waren der Extraklasse aufzubringen.

Ferenc Fricsay, ab 1948 erster Chefdirigent des Orchesters, erkannte Chancen und Zukunft der Medien. Er entschloss sich mit den Verantwortlichen des RIAS, die neuen Entwicklungen für die Vermittlung von Musik zu nutzen. Regelmäßige Studio- und Plattenproduktionen gehörten unter ihm zum festen Arbeitsplan des Orchesters. Noch heute gelten etwa seine Bartók-Einspielungen als Referenzaufnahmen hinsichtlich musikalischer und technischer Qualität. Mit dem Aufkommen des Fernsehens initiierte er TV-Produktionen mit klassischer Musik. Legendär wurde der Fernsehfilm mit Smetanas "Moldau".

Lorin Maazel konnte auf dieser Basis aufbauen. Er nutzte die Tätigkeitsfelder, die Fricsay vorbereitet hatte, vor allem für neue Repertoire-Schwerpunkte. Für die ständige Feinabstimmung zwischen medialer und Live-Ästhetik sorgte die Bindung des Orchesters an den Rundfunk und die regelmäßigen öffentlichen Konzerte. Seit 1956 beteiligte sich neben dem RIAS Berlin (1994 aufgegangen im Deutschlandradio) auch der Sender Freies Berlin (inzwischen aufgegangen im Rundfunk Berlin Brandenburg, RBB) an der Trägerschaft des Orchesters. So war für das heutige Deutsche Symphonie-Orchester Berlin die Vernetzung von Live-Auftritten am Standort, weltweiten Tourneen, Arbeiten für Rundfunk, Fernsehen und Kooperation mit dem Musikmarkt von Anbeginn an selbstverständlich. Dieses Netzwerk ermöglichte auch, verdrängte Musik und selten gespielte Werke wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Dieser Arbeitsschwerpunkt begann in den Achtzigerjahren in der Ära von Riccardo Chailly (Chefdirigent) und Peter Ruzicka (Intendant des Orchesters), er erhielt in den frühen Neunzigerjahren in der Amtszeit von Vladimir Ashkenazy (Chefdirigent und Künstlerischer Leiter) und Elmar Weingarten (Intendant) noch einmal neue Akzente.

In der Kooperation mit der Deutschen Welle kann das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin nunmehr neue Möglichkeiten medial vernetzter Arbeit wahrnehmen. Ein Höhepunkt ist die Produktion der Serie "Kent Nagano dirigiert Monumente der Klassik". Sie erprobt neue Möglichkeiten, Live-Aufzeichnung, Film und Animation zusammenzubringen. Die Ergebnisse werden in verschiedener Länge weltweit im Fernsehen gezeigt, sie werden auch als DVD erhältlich sein.

Mit der Deutschen Welle kooperiert das DSO auch bei zahlreichen Auftritten im Ausland und bei Konzerten in den Botschaftsgebäuden in Berlin. So wird die nach wie vor bestehende Trägerschaft durch den Rundfunk im Inland - DeutschlandRadio ist mit 40 Prozent größter Gesellschafter der roc berlin, der das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin angehört - durch den Auslandssender ergänzt, für das DSO ein wichtiger Schritt musikalischer Arbeit und Ausstrahlung im Zeitalter der Globalisierung.

Mai 2006

www.dso-berlin.de

Quelle: Deutsche Welle