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Koranhandschrift: Kalligraphie und Illumination
Koranhandschrift: Kalligraphie und Illumination - wohl Kaschmir, 1. Hälfte 19. Jh. Das leicht graue, faserreiche Papier trägt den arabischen Text des heilgen Textes in leicht getönten, teilweise goldgesprenkelten Streifen, mit schwarzer Tinte in klarem, kalligraphischen Naskhi geschrieben, und besitzt dazwischen, in schmalen Streifen abgesondert, eine persische Interlinear-Übersetzung in roter Tinte, für die passenderweise ein persischer Duktus, das Nasta'liq, verwendet wurde. Wie viele andere Handschriften des nordwestindischen Raumes - dem möglicherweise auch die im Bereich des heutigen Afghanistan hergestellten Handschriften zugehören - besitzt diese Handschrift eine reiche, charakteristische Illumination, deren Feinheit das abgebildete Detail unschwer erkennen läßt; es zeigt den Anfang der 10. Sure, die den Namen "Yunus" (d.i. Jonas der biblischen Überlieferung) trägt und die umfangreichste der in Mekka offenbarten Suren ist. Die Kombination von Gold und Papierfarbe, der der Kontrast des Mittelblau und verschiedenen Rottönen - warmen, zum Orange tendierenden wie auch kühlen, zu Lilarosa gewandten - ist für diese Gruppe charakteristisch. Während die Mehrzahl der Seiten dieser Handschrift die Schrift nur in mehrere, verschiedenfarbige Rahmenleisten faßt, finden sich - vor allem am Anfang und am Ende, aber auch nahe der Mitte - vollständig, und reich gerahmte Doppelseiten, auf denen, wie hier, die Mitte der seitlichen Ränder durch ein besonderes, zungenartiges Motiv betont ist. 31, 3 x 19,0 cm; Foto: Hans-Joachim Risto