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Amrita Sher-Gil II

Bergszene, 1938

Amrita Sher-Gil, Bergszene, 1938. Öl auf Leinwand - National Gallery of Modern Art, Neu Delhi © Copyright the artist: Amrita Sher-Gil
Amrita Sher-Gil, Bergszene, 1938. Öl auf Leinwand - National Gallery of Modern Art, Neu Delhi © Copyright the artist: Amrita Sher-Gil

 

 

"Gegen Ende 1933 befiel mich ein heftiges Verlangen, nach Indien zurückzukehren; auf eine merkwürdige, unerklärliche Art hatte ich das Gefühl, dass meine Zukunft als Malerin dort lag. Ende 1934 kehrten wir zurück. Mein Professor hatte häufig gesagt, dass ich in den grauen Ateliers des Westens nicht recht in meinem Element war, wenn er die Üppigkeit meiner Farbgebung betrachtete; dass meine künstlerische Persönlichkeit in der Farbe und dem Licht des Ostens ihre wahre Heimat finden würde. Er hatte Recht, aber mein Eindruck war völlig anders als der, den ich erwartet hatte, und ging so tief, dass er noch heute anhält. Es war der Anblick eines Winters in Indien - karg und doch wunderschön -, endloser Flächen von glühendem, gelbgrauem Land, unglaublich dünner Männer und Frauen mit dunklen Leibern und traurigen Gesichtern, die sich lautlos fortbewegen, fast wie Silhouetten wirken sie, und über allem liegt eine nicht greifbare Melancholie. Es war völlig anders als das Indien, das üppige, farbenfrohe, sonnige und oberflächliche Indien, das den Reiseplakaten, die ich zu sehen erwartet hatte, völlig widersprach."

Amrita Sher-Gil, 16. November 1936