Konrad Theiss Verlag
Vom Perserreich zum Iran
3000 Jahre Kultur und Geschichte
Das Land zwischen Persischem Golf und Kaspischem Meer, zwischen Irak und Afghanistan blickt auf eine reiche Geschichte zurück:
Die persischen Großkönige Kyros, Darius und Xerxes herrschten über das erste Weltreich der Antike, das vom Indus bis zum zum Mittelmeer reichte und erst der junge makedonische König Alexander der Große bezwingen konnte. Nach jahrhundertelangen Kriegen gegen Rom wurde Persien 651 n. Chr. ganz unerwartet von den islamischen Arabern besiegt und zu dem neuen Glauben bekehrt. Einige Jahrhunderte später eroberten türkische Reitervölker und die furchterregenden Mongolen das Land - und doch gab es gerade in jener Zeit eine Blüte von Literatur und Wissenschaften, Kunsthandwerk und Architektur. Der schwierige Weg in die Moderne wiederum war geprägt von der Auseinandersetzung mit dem Osmanischen Reich und den Kolonialmächten, die nicht nur am persischen Öl interessiert waren, und führte letztlich zur Abschaffung der Monarchie und zur Einführung eines radikalislamischen Gottesstaates.
Ein Land im Brennpunkt der Weltpolitik
Wie konnte Alexander der Große das persische Weltreich erobern? Wer waren die Assasinen wirklich? Wer erfand die Perserteppiche? Warum vetrieben die Iraner 1979 den im Westen so beliebten Schah? Welche Rolle spielen die Mullahs in der iranischen Politik und wie wirksam ist die Sittenpolizei?
Diese Fragen und viele mehr beantwortet Hakan Baykal in diesem wunderschön illustrierten Band und legt damit das Fundament für das Verständnis eines Landes im Brennpunkt der Weltpolitik.
Der Iran hat eine lange, über weite Strecken ruhmreiche Vergangenheit. Hier errichteten vor mehr als zweieinhalb Jahrtausenden persische Großkönige das erste Weltreich der Geschichte, hier entstand nach den Eroberungszügen Alexanders des Großen ein einzigartiger Treffpunkt zwischen Orient und Okzident, und hier war es auch, wo in der Spätantike persische Gelehrte das Wissen der Antike bewahrten, das im mittlerweile christlich gewordenen Oströmischen Reich verfolgt und vernichtet wurde. Seit dem Mittelalter lieferte der Iran immer wieder entscheidende Impulse zur Ausformung einer islamischen Kultur, die weit über die alltäglichen Glaubensverrichtungen hinausgingen - und dies in einer Zeit, in der die politischen Geschicke des Landes zuerst von den Arabern, dann den Türken und zuletzt den Mongolen fremdbestimmt wurden.
Der Iran ist Schauplatz einer wechselvollen Geschichte: die
persischen Großkönige, Alexander den Großen, Parther,
Sassaniden, Kalifen, Mongolen, Türken und Briten, den Schah und
den Ajatollah – viele verschiedene Herrscher sah das Land
zwischen Irak und Afghanistan, zwischen Kaspischem Meer und
Persischem Golf.
Hakan Baykal schlägt erstmals eine Brücke vom antiken
Perserreich bis zum heutigen Iran. Er entführt den Leser zu den
glanzvollen Palästen von Persepolis und auf die orientalischen
Basare an der Seidenstraße, er erklärt ihm die zoroastrischen
Feuertempel und die prächtigen Moscheen. Schließlich behandelt
er aber auch die kontroversen Themen des modernen Irans: den
Schah und seine Vertreibung, die islamische Revolution, den
Krieg gegen den Irak und den aktuellen Atomkonflikt. Flüssig
geschrieben und mit über 120 farbigen Fotografien führt das
Buch die historische und kulturelle Entwicklung Persiens vor
Augen und trägt so zu einem differenzierten Bild des heutigen
Iran bei.
Auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand geben seine lebendigen und zugleich fundierten Texte einen umfassenden Überblick, reich bebildert mit großartigen Farbaufnahmen und historischen Stichen, Aquarellen sowie Schwarzweiß-Fotografien aus allen Epochen der persischen Geschichte.
Hakan Baykal
ist Historiker und Wissenschaftsjournalist. Er schreibt u.a. für DIE ZEIT und PROFIL sowie als Redakteur bei "Abenteuer Archäologie" und "Spektrum der Wissenschaft".